Zum einen möchte ich hiermit eine Kurzmeldung abgeben, dass es mich noch gibt und ich in jeder freien Minute an den Destiny Dungeon-Szenarien werke. Zum zweiten will ich einen Gedanken los werden, der mir in den letzten Tagen durch den Kopf ging. Und zwar fragte ich mich, was für das Zustandekommen eines Rollenspiel-Werkes (gilt vermutlich auch für Film, Buch, Musik und jede andere kreative Sparte) eher erforderlich ist: Disziplin oder Inspiration.
Dass beides optimal ist, ist ohnehin klar, aber welches von beiden ist wichtiger? Ich hatte in den letzten Tagen das Vergnügen, 18 Szenarien á 7000 Zeichen auszuarbeiten, und ich musste mich immer wieder selbst davon abhalten, ja nicht nach vorne zu schauen und darüber nachzudenken, was für eine Masse und Fülle an Details und Informationen mir noch bevorstand, sonst hätte ich wohl verzweifelt. Mittlerweile habe ich den Turnaround geschafft und weit weniger vor mir als hinter mir, und daher kann ich auch schon bedenkenlos auf das schauen, was ich noch zu tun habe. Aber eines ist mir dabei klar geworden: Ohne Selbstdisziplin und einer großen Leidenschaft für unser Hobby hätte ich das nie und nimmer fertig gebracht.
Was mich auch schon zu meiner – höchstpersönlichen – Antwort führt: Ich denke, Disziplin ist der weitaus wichtigere Wert im kreativen Prozess. Inspiration ohne Disziplin schafft höchstens Fragmente oder heiße Luft. Disziplin ohne Inspiration schafft zumindest etwas Fertiges, das einen Nutzen stiftet – wenn auch einen durchschnittlichen (so wie die Mehrheit der Bücher im Buchladen, der Songs im Radio oder der Hauptabendfilme auf Kabel1). Glücklich ist freilich, wer mit beidem im guten Einvernehmen steht, denn das eine befruchtet das andere auf eine ganz eigene Art.
Jepp, eindeutig Disziplin. Sehe ich an mir – momentan geht gar nix weiter, weil die fehlt. Da gehen viele schöne Geistesblitze verloren *seufz*
Stichwort: Notizbuch. Dann ausarbeiten/einarbeiten, wenn du Zeit hast.
Disziplin ohne Inspiration schafft meiner Einschätzung nach kurzlebige Werke: Eine Weile lang beliebt, dann weg. Allerdings können diese Werke Inspiration wecken, die dann bleibt.
Inspiration ohne Disziplin hast du schon gut genug beschrieben.
Wobei ich es so sehe, dass es nicht notwendig ist, der schnellste zu sein, solange man immer Schritt für Schritt voran geht.
Langfristig gewinnt aber meistens Volumen, denke ich: Genug Werke aus den verschiedensten Bereichen, um Leute bei der Stange zu halten und jedem etwas zu bieten – und nebenbei ein sinnvolles Einkommen zu haben, so dass man Vollzeit arbeiten kann.
Weil du schreibst “kurzlebige Werke” fällt mir eine weitere Komponente ein, über deren Relevanz man diskutieren könnte: Werbebudget. 😉
Disziplin. ganz ohne Inspiration geht es nicht, aber Rollenspielwerke sind kein Kunstwerk sondern Handwerk. Selbst simple Plots/Regeln können Erfolg haben, halbfertige aber nie.
Ich denke auch, dass Disziplin einen Großteil des Erfolgs einer Sache ausmacht (auch wenn im Vorfeld die Inspiration notwendig ist, um gute Ideen zu bekommen). Bei der Umsetzung und den damit verbundenen Aufgaben muss man einfach am Ball bleiben, sonst wird man nie fertig. Und sich zu manchen Dingen motivieren, das klappt halt nur mit Disziplin.
Kann ich auch bestätigen, denn mir fehlt oft die Disziplin, weswegen bei mir auf dem PC mehrere verschiedene Projekte (nicht nur zum Thema Rollenspiel) angefangen herumliegen – teils seit Jahren.^^
Aber es hat sich etwas gebessert und ich konnte bereits einiges (für D&D 3.5 und Pathfinder) im herzlichen Blog veröffentlichen.
Oh wie wahr. Ich arbeite ebenfalls gerade an einem eigenem Rollenspiel und schreibe zeitgleich meine Magisterarbeit. Beides große Projekte in dennen man sich solche Fragen stellt.
Schön jedenfalls das du noch dran bist, ich hatte mich nach der kleinen Flaute schon gewundert.
Da fragt man sich, was mehr Aufwand ist, ein Rollenspiel oder eine Magisterarbeit. 🙂
Im Vergleich zu ner Diplomarbeit: Ein Rollenspiel.
Das kommt natürlich immer drauf an wie sehr man sich reinhängt und wie Detail verliebt man ist. Bei der Magisterarbeit genauso wie bei einem Rollenspiel.
Bei beiden stellt man irgendwann fest das es eher ein unendlicher Prozess ist der an einer möglichst sinnvollen Stelle abgebrochen werden muß.
Ich würde sagen das es vom Zeit und Energie Aufwand ungefähr auf das selbe hinausläuft. Wobei es mir entscheident leichter fällt an meinem Rollenspiel zu arbeiten 😉