DD#15 “Kleinere” Anpassungen: Archetypen

Damit Destiny Dungeon nicht nur old-school heißt, sondern auch old-school ist, werde ich das Regelwerk Destiny nicht unverändert übernehmen (obwohl das für mich der leichtere Weg wäre), sondern es auf old-school tunen, also modifizieren. Wie das mit Anpassungen so ist, muss man dabei vorsichtig sein, denn ein kleines Rädchen zu drehen kann bedeuten, die gesamte Mechanik, das Spielgefühl oder die Balance im System zu gefährden.

Heute nehme ich mir – behutsam – das Thema Archetypen vor. Wie ihr vielleicht wisst, ist Destiny ein Archetypen-loses Rollenspiel, d.h. alles, was die SCs dort können, ergibt sich aus Attributwerten und gewählten Talenten (= Feats, Spells, Manöver…), wobei es den Spielern obliegt, die zu ihrem Character passenden Talente zu wählen; Restriktionen gibt es dort nicht. Für Destiny Dungeon schwebt mir hingegen mehr Exklusivität vor:

  • Es wird Archetypen geben: Waldläufer, Krieger, Magier, Hexer/Druide/Priester, Dieb, Seher, Mringaner(-Spielmann), Uktaurer(-Barbar) sowie Elfen und Zwerge. In Stein gemeißelt sind die konkret angeführten noch nicht, daher auch die Schrägstriche. Ich muss hier vorläufig flexibel bleiben und schauen, wie sich am Ende die Pakete schnüren lassen.
  • Jeder Archetyp wird einen primären Aspekt haben. Das wird beim Waldläufer Natur sein, beim Magier Magie usw. Der primäre Aspekt tut vorläufig mal nichts, aber ich behalte ihn in der Hinterhand, falls ich später Dinge steuern möchte, ohne die Archetypen zu bemühen (denn Regeln wie “Magier dürfen keine Waffen über W+2 TP führen” mag ich bis heute nicht).
  • Jeder Archetyp wird ein Bündel Talente erhalten, die nur er lernen kann. Ein Bündel enthält je ein Talent des 0., 1., 2. und 3. Grades, also quasi 4 besondere Fähigkeiten. Ich bin noch am Überlegen, ob der Archetyp zumindest die ersten beiden Talente seines Bündels verpflichtend nehmen muss. Es hätte den Vorteil, dass der Archetyp dadurch überzeugend(er) dargestellt werden kann. Eine erste grobe Analyse der bereits vorhandenen Destiny-Talente (siehe Bild) hat mir gezeigt, dass sich entsprechend exklusive Bündel schnüren ließen.
  • Zusätzlich können SCs bei Stufenanstieg Talente aus einem allgemeinen Pool lernen, um sich zu differenzieren. Damit eben nicht alle Magier alles gleich können, sondern der eine vielleicht gut mit Menschen umgehen kann, der andere womöglich im Kampf irgendeinen Trick beherrscht o.ä.
  • Die Affinitäten, die in Destiny mit den Völkern gekoppelt waren, wird es in Destiny Dungeon nicht geben. Als Ersatz schwebt mir ein Konzept vor, welches die Motivation der Charaktere auf Archetypen-Ebene einbindet und für gewisse Ziele/Ereignisse Gold oder Erfahrung o.ä. bringt. Ich hab’s noch nicht durchgedacht, aber Sinn des Ganzen sollte sein, dass die Archetypen archetypische Ziele verfolgen, und zwar weil es ihnen auch spieltechnisch etwas bringt und nicht nur zur Rolle gehört. Vom Gedanken her in die Richtung “Dieb kriegt Extra-XP für Gold”, aber vielleicht doch subtiler und interessanter und vor allem so gestaltet, dass die Archetypen nicht zu goldgierigen, mordenden oder Zauberbücher fressenden Maschinen degradiert werden.

Formell werden die Archetypen jeweils 1-2 Seiten im Buch bekommen, auf denen sie äußerlich und charakterlich umrissen sind und ihre Rolle in Vergangenheit (Geschichte) und Gegenwart des Settings skizziert wird. Idealerweise braucht ein Spieler dann nur “seine” 1-2 Seiten lesen und weiß trotzdem über die wesentlichen ihn betreffenden Dinge Bescheid, z.B. wo die Hauptstadt seiner Leute ist, welche Gottheit er verehrt, wo er erwünscht ist und wo vielleicht nicht so gern gesehen. Wenn es sich ausgeht, garniere ich das noch mit Tabellen zum Erwürfeln von Ereignissen in der Backstory des Charakters. So etwas macht immer Spaß und inspiriert beim Erschaffen.

2 thoughts on “DD#15 “Kleinere” Anpassungen: Archetypen

  1. Toll! Bei den Klassen musst du nicht zwangsweise ein Klischee erfüllen. Oldschool ist auch, einfach das reinzupacken, was du im Spiel gern sehen würdest, abseits von jeglicher Balance. Mit Krieger und Barbar hast du da schon den richtigen Schritt getan und verschiedene Zauberklassen? Sauber! Du könntest überlegen, den Magier wegzulassen und dafür gleich verschiedene Magiewirker einzusetzen… oder gleich einfach die Schrägstriche oben durch Beistriche ersetzen 😉
    Ich glaube erkannt zu haben, dass du wenn schon Archetypen, dann zumindest eine gewisse Vielfalt bieten willst und die wäre dann ja abgedeckt. Ich für meinen Teil würde sehr gerne bspw. einen Hexer spielen, da mir ein Magier oder Priester zu brav wären.
    Rassen als Klassen sind cool, bei menschlichen Völkern würde ich mir das aber überlegen. Nimm lieber wirklich den Spielmann/Gaukler und den Barbaren rein, dann kannst du künftig, wenn die nächste Sandbox bei DD lockt, diese Klassen auch wieder einsetzen, da sie örtlich nicht in dem Maße gebunden sind, wie ihre istareischen Konterfeis. Vielleicht könntest du die dann entstandene Lücke mit Völkerbonis abdecken, wie etwa die besonderen Fähigkeiten die Elfen und Zwerge mit sich bringen.

    • Ist in der Tat Wert, da nochmal drüber nachzudenken. Auch wenn ich von Völkerboni nicht sehr viel halte, komme ich gerade mehr und mehr davon ab, die Menschenvölker zu archetypisieren. Danke für die Anregung!

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