Die RPC 2011 ist in aller Munde, und Rezensionen und Produktankündigungen schießen wie Pilze aus der Erde. Eine schöne Zeit für Rollenspieler! Auch für mich, denn ich habe vor wenigen Tagen Destiny-Beginner veröffentlicht und möchte den heutigen Artikel dazu nutzen, euch selbiges aus einer eher persönlichen Sicht vorzustellen.
Destiny-Beginner ist der kleine Bruder von Destiny. Was ursprünglich eine einfache Light-Version für Einsteiger hätte werden sollen, entwickelte im Laufe der Zeit einen ganz eigenen Charakter und überraschte mich selbst, weshalb ich letztlich ein vollwertiges Produkt daraus machte.
Warum halte ich Destiny-Beginner für einsteigertauglich? Weil man schnell losstarten kann und weil die Mechanik sehr einfach ist, vor allem aber, weil Anfänger ihre eigenen Vorstellungen von Magie und besonderen Fähigkeiten haben und es cool finden, wenn das Regelwerk ihnen die Freiheit gibt, diese auszuleben. In Destiny-Beginner können sie über die Große Gabe jede Fähigkeit, jeden Zauber, jeden Trick im Spiel einbringen. Egal, ob sie sich mit ihrem Falken verständigen, ein Schloss ohne Hilfsmittel knacken, eine Vision zu einem Gegenstand haben, eine Aura der Stille um sich erschaffen oder einen magischen Hieb austeilen wollen – das ist alles möglich, dank der Großen Gabe.
Warum halte ich Destiny-Beginner auch für erfahrene Spieler für interessant? Weil es zwar in traditionellem Gewande daher kommt, aber unter der Haube stecken Konzepte, die aus 25 Jahren Rollenspiel-Erfahrung schöpfen:
- Archetypen-lose, freie Definition von Charakteren,
- die Möglichkeit, Gegner durch Manöver oder moralischen Kampf zu besiegen,
- die Szenenregeneration, die dafür sorgt, dass SCs bis zum Finale des Abenteuers einsatzfähig bleiben und nicht nach drei Encountern auf Rehab gehen müssen,
- das W66-Würfelsystem, das ein Maximum an Informationen in einen einzigen Wurf packt, um die Meta-Ebene (“Ich hab’ Erfolgswert 4”, “Ich bin 3 drunter”) so weit wie möglich auszuschalten und der Immersion Vorschub zu leisten,
- keine Werteabhängigkeiten und damit volle Freiheit für den SL bei der Definition seiner NSCs
- keine Tabellen, keine save-or-die-Effekte u.v.m.
- universelle Einsetzbarkeit in jedem Fantasy-Setting
Die im Regelwerk quasi als Bonusmaterial enthaltene Stadt Lys Marrah ist freilich auf Einsteiger zugeschnitten. Sie ist eine bunte, vielseitige Kulisse für Abenteuer, die aufgrund ihrer räumlichen Begrenzung ideal für erste Schritte im Rollenspiel ist. Ich habe darauf geachtet, ausreichend Konflikte, Verschwörungen und Plot Hooks einzubauen, die es einem leicht machen sollten, sich hier Abenteuer auszudenken. Die Rassen sind etwas “anders” (allergische Elfen, diskriminierte Zwerge, machtgeile Gnome) und könnten auch den einen oder anderen erfahrenen Spieler anfixen.
Aufwärtskompatibilität gewährleiste ich in jeder Hinsicht: Destiny-Beginner ist getestetermaßen voll kompatibel mit Destiny, d.h. Charaktere beider Systeme können gleichzeitig (!) am Tisch gespielt werden, und auch die Settings passen zusammen, denn Lys Marrah ist eine Stadt im Setting Der Leere Thron, das als “Bonusmaterial” im Regelwerk Destiny enthalten sein wird. Auch dieses wird traditionelle EDO-Fantasy bieten für Einsteiger – und für Umsteiger, die endlich Platz für ihre Abenteuer haben wollen, ohne zuerst mit der Lupe einen freien Fleck auf der Karte suchen zu müssen.
Destiny-Beginner. 52 Seiten, illustriert. Regelwerk, Setting, 3 Abenteuer, Spielleiter-Solo und eine Karte von Lys Marrah. EUR 7,- bei Amazon.de und in Kürze bei Sphärenmeister. EUR 4,70 bei rpgnow.com. 24dpi-Fassung auf aceofdice.com zum kostenlosen Download. Und auf der RPC bei Markus von Ludus Leonis, meinem Partner vor Ort (Indie-Insel).
Eigenwerbung Ende. 🙂 Viel Spaß auf der RPC!